San Diego > Los Angeles (212km)
Nachdem wir einen angenehm ruhigeren Tag in San Diego verbracht hatten, ging es am nächsten Tag weiter nach Los Angeles. Nach kurzer Fahrt kamen wir gegen 12:00 in der Stadt der Engel (und Teufel) an. Da wir im Hotel erst ab 14:00 einchecken konnten, beschlossen wir uns schonmal die Watts Towers anzuschauen. Die bis zu 30 Meter hohen Türme bestehen aus Schrott, Müll und Beton, und wurden von 1921 bis 1954 von dem italienischen Einwanderer Sabato "Simon" Rodia in gleichnamigen Stadtteil errichtet. So weit so gut. Was wir aber nicht wussten: Die Türme liegen in direkter Nachbarschaft zu Compton. Zur Erinnerung für alle Nicht-Rapper: Compton ist seit den späten 1980ern für die Bandenkriege zwischen den Bloods und Crips bekannt und zählt nach wir vor zu den gefährlichsten Städten der USA. Als wir merkten, dass uns das Navi direkt dorthin lotste, war es auch schon fast zu spät. Also fuhren wir mit leicht mulmigem Gefühl im Magen schnurstracks weiter und verdrückten uns direkt auf den nächsten Freeway. Auch wenn wir hier jetzt wahrscheinlich der Stadt und seinen Einwohnen Unrecht tun - das war uns dann doch nicht geheuer, und man muss das Schicksal ja nicht herausfordern...
Um die Zeit bis zum Check-In sinnvoll zu nutzen, stoppten wir beim nächsten Ralphs und füllten unsere Getränke- und Nahrungsvorräte auf. Nach erfolgreichem Check-in im Hotel und kurzer Erholungspause ging es dann Richtung Downtown L.A. Dort wollten wir uns zum einen das Staples Center anschauen, in dem u.a. die Los Angeles Lakers (NBA), Los Angeles Clippers NBA) und Los Angeles Kings (NHL) ihre Heimspiele austragen. Allerdings war unser Timing ein wenig suboptimal, da gerade an diesem Abend das vierte Spiel der Western Conference Finals zwischen den L.A. Kings und den Chicago Blackhawks stattfand. Parken war somit abgehakt. Das Spiel ging im Übrigen mit 3:2 an die Blackhawks, die damit ihre Führung in der Serie auf 3:1 ausbauten und am Sonntag in Chicago den Einzug in die Finals klarmachen können, wo sie dann entweder auf die Boston Bruins oder die Pittsburgh Penguins treffen.
Also fuhren wir direkt weiter zum Sunset Boulevard, der sich auf ca. 35km von Downtown Los Angeles durch Hollywood, West Hollywood und Beverly Hills bis nach Santa Monica erstreckt. In Santa Monica legten wir dann auch einen kleinen Zwischenstopp ein und ließen bei kühlem und windigen Wetter das Schauspiel der Wellen auf uns wirken.
Da die Zeit schon etwas vorangeschritten war, nahmen wir von Santa Monica Abschied und begaben uns zum letzten Ziel des Tages, dem Griffith Observatory. Das Observatorium befindet sich in 300 Metern Höhe auf der Südseite des Mount Hollywood und bietet bei gutem Wetter einen Blick auf die gesamte Region zwischen Downtown L.A. bis zur Bucht von Santa Monica und dem Pazifischen Ozean. Nach unserem Glück der letzten Tage war uns Fortuna dieses Mal aber leider nicht ganz so hold, und Los Angeles breitete sich unter wolkenverhangenem Himmel und diesiger Sicht vor uns aus. Der Anblick war aber dennoch beeindruckend genug. Im Inneren warfen wir noch einen kurzen Blick auf die Ausstellungsstücke - darunter Gesteinsbrocken vom Mars und vom Mond, sowie Seismograph und ein Foucaultsches Pendel - und traten gegen 22:00 den Rückweg ins Hotel an.
Weiterführende Links:
Griffith Observatory [Offizielle Webseite]Watts Towers Turm und Drang [spiegel.de]
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