Dienstag, 4. Juni 2013

Tag 2: Feurige Felsen und ein sagenhafter Sonnenuntergang

Las Vegas > Page (562km)

Für unseren ersten vollen Tag hatten wir uns gleich eine ambitionierte Teilstrecke vorgenommen: Von Las Vegas nach Page. Auf dem Programm standen dabei der Hoover Dam, der Valley of Fire State Park und der Lower Antelope Canyon. Aber wie es mit Plänen so ist: erstens kommt alles anders, und zweitens als man denkt... :-)

Zunächst erübrigte sich unsere ursprünglich anvisierte Abfahrtszeit. Statt um 07:30 waren wir bereits um 05:30 glockenhellwach. Schlaflos in Hochheim, schlaflos in Vegas. Der Jet Lag lässt grüßen...

Somit ging es bereits um 06:30 los. Als ersten "Point of Interest" steuerten wir daher direkt einen Seven Eleven an und versorgten uns mit leckerem Brazilian Dark Roast. Dieser etablierte sich auch direkt - neben den gewohnt leckeren Heißgetränken von Starbucks - als Koffeinstandard für den Rest unserer Reise (zumindest für Andy und mich, Daniel ist kein Kaffeetrinker). Und bei der Gelegenheit bestückten wir unseren frisch erstandenen Cooler auch gleich mit Eis.

Weiter ging es Richtung Hoover Dam. Auf dem Weg dorthin nahmen wir den ausgeschilderten Lake Mead Vista Point mit, und wurden nicht enttäuscht. Der Blick auf den durch den Hoover Dam kreierten Stausee war wirklich beeindruckend. Und das schönste: Da wir bereits so früh auf unsere erste Tagesetappe aufgebrochen waren, konnten wir völlig alleine und ungestört von lästigen Touristen den Anblick genießen. Tsja: The early worm catches the lake! :-)


Kurze Zeit später erreichten wir dann den Hoover Dam. Auch wenn der 1936 fertiggestellte Staudamm für Andy und mich kein Unbekannter mehr war, ist man doch jedes Mal wieder von den Dimensionen dieses kollossalen Bauwerks beeindruckt. Zum Glück war auch hier noch nicht so viel los, sodass wir ausreichend Gelegenheit hatten, alles aufzusaugen und festzuhalten, bevor die ersten Touristenhorden einfielen.

Nächstes Ziel war der Valley of Fire State Park. Nachdem wir vom Hoover Dam wieder in östlicher Richtung an Las Vegas zurückfuhren, erreichten wir diesen gegen 11:00. Der Valley of Fire State Park kam erst sehr spät zu unserer Route hinzu, da ich zufällig auf einen entsprechenden Artikel gestoßen war. Und auch hier war der Zufall ein unerwartet guter Freund. Alleine die Fahrt durch die menschenleere Wüstenlandschaft ist ein Erlebnis. Und wenn man dann die ersten leuchtenden Sandsteinformationen erblickt, die dem Valley of Fire State Park seinen Namen geben, ist man - wieder mal - beeindruckt. Trotz mittlerweile 102 Grad Fahrenheit (39 Grad Celsius) nahmen wir uns viel Zeit für Landschaft, Felsen, Flora und Fauna. Für alles bleibt natürlich nie Zeit, aber den ein oder anderen Trail und Vista Point (z.B. "Beehives") konnten wir dennoch mitnehmen.

Als nächstes stand das Endziel der heutigen Tagesetappe auf dem Plan: Page/Arizona. Aufgrund leichter Verwirrungen bezüglich der Route nach Page nahmen wir dann allerdings ungeplant eine andere Strecke. Ein weiterer glücklicher Zufall, wie sich zeigen sollte...

Statt der kürzeren, aber dann doch eher ereignislosen ursprünglichen Strecke irrten wir nämlich durch den Zion National Park. Da man ja leider, leider nicht genügend Zeit hat, sich alles anzuschauen, fiel dieser aus unserer ursprünglichen Planung zunächst heraus. Dass es im Nachhinein dann doch noch dazu kam, war dann umso erfreulicher. Zudem konnten wir bei der Gelegenheit dann auch gleich bereits den America the Beautiful Annual Pass holen, der sich somit auch endgültig ausgezahlt hatte.

Die Fahrt durch den Zion National Park war definitiv ein weiteres Highlight unseres Trips. In Serpentinen ging es durch Schluchten und an einzigartigen Fels- und Gesteinsformationen vorbei, und bei Andy - unserem heutigen Fahrer - gingen Staunen und Fluchen Hand in Hand. Nach ca. 1,5 Stunden verließen wir dann diesen wundervollen Nationalpark und nahmen die Reststrecke nach Page in Angriff, wo wir um ca. 18:30 schließlich relativ erschöpft ankamen. Insbesondere Andy war nach der langen und durchaus anstrengenden Fahrerei ziemlich am Ende, sodass wir uns nach Check-In im Super 8 Page/Lake Powell erst mal ein Mini-Nickerchen gönnten.

Doch unser Abend war noch nicht zu Ende. Da die ursprüngliche Zeitplanung des ersten Tages ein wenig durcheinandergewirbelt wurde, kamen wir später als erwartet in Page an, sodass der eigentlich auch für diesen Tag noch auf dem Plan stehende Antelope Canyon nicht mehr zu bewerkstelligen war. Diesen verschoben wir daher auf den nächsten Tag. Dafür bettelte der nahende Sonnenuntergang regelrecht, den berühmten Horseshoe Bend vorzuziehen. Und es sollte ein weiteres unvergessliches Erlebnis werden...

Da der Horseshoe Bend nur ca. 10 Minuten von unserem Hotel entfernt ist, waren wir sofort am Ziel. Wie zu erwarten, war auf dem Parkplatz noch einiges los, immerhin gibt es auf der ganzen Welt ambitionierte Fotografen, deren Traum es ist den Horseshoe Bend zum perfekten Zeitpunkt im perfekten Winkel abzulichten. Nach ca. 1 km Fußmarsch waren wir schließlich am Ziel der Träume. Und was soll man sagen? Am Besten nichts. Alle Worte und alle Bilder können die Schönheit und Einzigartigkeit dieses Anblicks nicht beschreiben. Und dass wir dies dann auch noch ausgerechnet bei Sonnenuntergang erleben durften, werden wir mit Sicherheit nie vergessen. Nach den obligatorischen Bildern und Filmchen ließen wir dann auch dieses Schauspiel beeindruckt auf uns wirken und machten uns müde, aber glücklich auf den Rückweg.

Den Abschluss des Abends bildete der Besuch im Canyon King. Hierbei handelt es sich um einen ehemaligen Raddampfer, der seinerzeit auf dem Lake Powell seine Dienste verrichtete und mittlerweile als Restaurant umfunktioniert wurde. Am Eingang wurden wir direkt vom Besitzer begrüßt, der uns freundlich begrüßte und uns fragte, woher wir kämen. Es stellte sich heraus, dass dieser - neben diverser Aufenthalten in Brüssel, Panama, London und Vietnam natürlich auch einige Zeit in Deutschland gelebt hatte. Und wo? Als Antiquitätenhändler in Wiesbaden! It's a small world after all... :-)

Weiterführende Links:

Valley of Fire State Park [Offizielle Webseite]
Autotour ins Valley of Fire: Felsen in Flammen [spiegel.de]

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