Montag, 17. Juni 2013

Tag 15: Death Valley Rollercoaster

Bishop > Las Vegas (451 km)

"Everything that has a beginning has an end". Und so ging es am heutigen Tag nach zwei Wochen voller unvergesslicher Eindrücke und Erlebnisse wieder zum Ausgangspunkt unserer Reise zurück: Las Vegas. Aber vorher mussten wir erst noch durch die Hölle: Death Valley. Um ca. 08:30 Uhr brachen wir auf und erreichten knapp zwei Stunden später die Ausläufer einer der trockensten und heißesten Regionen der Welt. Das Death Valley erhielt übrigens seinen Namen, nachdem sich 1849 zwei Gruppen von Reisenden in das Tal verirrten. Da sie wochenlang keinen Ausweg aus dem Tal fanden und bereits gezwungen waren, mehrere ihrer Ochsen zu verspeisen, ließen sie ihre restlichen Wagen zurück und kehrten dem lebensfeindlichen Tal den Rücken. Dabei soll sich der Legende nach eine der Frauen aus der Gruppe umgedreht und „Goodbye, Death Valley“ gerufen haben. Aber auch wenn damals keiner der Reisenden den Tod fand, ist dem Tal des Todes auch heute noch mit gehörigem Respekt zu begegnen. Dass uns während der Fahrt der ein oder andere Fahrradfahrer und Jogger begegnete verursachte bei uns nur ungläubiges Kopfschütteln. Aber offenbar trainierten hier schon einige lebensmüde sportliche Grenzgänger für den 217 Kilometer langen Badwater Ultramarathon, der vom 15.-17. Juli 2013 stattfinden wird.

Nach einer netten Achterbahnfahrt mit zahlreichen Bodenwellen (Bumps & Dips), Kurven, Steigungen und Gefällen erreichten wir unser erstes Ziel, die Mesquite Flat Dunes. Diese liegen im nördlichen Teil des Tales und fanden u.a. bereits Verwendung als Wüstenkulisse in Star Wars. Ausgestattet mit Sonnencreme und reichlich Wasser wagten wir einen kleinen Spaziergang in die bis zu 50 Meter hohen Sanddünen, bevor wir uns wieder in die Sicherheit unseres klimatisierten Chevrolet Captiva begaben. Nächster Halt war das Badwater Basin, mit 85,5 Meter unter dem Meeresspiegel der tiefste Punkt Nordamerikas. In der unwirtlichen und auf den ersten Blick lebensfeindlichen Senke gibt es nach wie vor Wasser, das durch den hohen Salzgehalt jedoch ungenießbar ist (daher auch der Name "Badwater"). Das Badwater Basin ist Heimat für einige Tiere und Pflanzen wie z. B. Wasserinsekten und die Badwater-Schnecke. Hier erreichten wir mit 113 Grad Fahrenheit (45 Grad Celsius) auch den absoluten Hitzerekord unseres Trips. Also immer schön an Wasser denken!

Vorbei am Zabriskie Point führte uns die Fahrt dann zum Dante's View, einem in 1669 Meter Höhe gelegenen Aussichtspunkt in den Black Mountains, der einen atemberaubenden und spektakulären Blick auf das Badwater Basin und den 3366 Meter hohen Telescope Peak bietet. Vor diesem Szenario drängte sich eine kleine Mittagspause förmlich auf, sodass wir noch einige Zeit verweilten, bis wir das letzte Teilstück unserer Reise nach Las Vegas antraten. Gegen 17:00 Uhr erreichten wir schließlich unsere bescheidene Unterkunft für die nächsten 2,5 Tage: das Bellagio. Gebucht hatten wir einen Deluxe Fountain View Resort Room, sodass der erste Blick aus dem Fenster auch entsprechend spektakulär ausfiel.

Zum Abschluss des Abends konnten wir es uns als Deutsche natürlich nicht nehmen lassen, dem Hofbräuhaus Las Vegas einen Besuch abzustatten. Was sich uns hier bot, war dann das erwartet fragwürdig unterhaltsame Spektakel: Americans and German Beer just don't get along... Bei Münchner Hellem, Dunklem und Weizen sowie original bayerischer musikalischer Untermalung wurde ausgiebig auf und unter den Tischen gefeiert. Die Preise sind zwar durchaus gesalzen, aber bei Spätzle, Riesenbratwurst und Chicken Bratwurst stimmten wir uns in die Feierlichkeiten der Einheimischen ein und beobachteten amüsiert so skurrile Traditionen wie den Stein Holding Contest oder das Spanking (eine optionale Trachtprügel mit dem Holzpaddel, wenn man einen Schnaps bestellt). Nach bestandener Strafe/Belohnung kann man seine Mutprobe sogar mit einem entsprechenden T-Shirt feiern). Höhepunkt des Abends war aber wohl die von der bayerischen Blaskapelle vorgetragene amerikanische Nationalhymne, gefolgt von dem obligatorischen "USA, USA, USA". Zum Glück waren wir zu diesem Zeitpunkt bereits in bester Bierlaune :-)

Weiterführende Links:

Death Valley: Atmen bei 56 Grad [spiegel.de]
58 National Parks: Death Valley National Park [YouTube]




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