Tag 3 in San Francisco. Das Auto blieb heute zur Abwechslung erstmal in der Garage und wir liefen vom Hotel zum Ghirardelli Square. Die Verlockungen der größten unabhängigen Schokoladenmarke der USA ließen wir tapfer links liegen und kauften uns an einem Häuschen einen 1-Day Visitor Passport für die Cable Cars. Nach recht kurzer Wartezeit ging es dann die Hügel hoch und runter bis zum Union Square, dem zentralen Einkaufs-, Hotel- und Theaterviertel der Stadt. Im Anschluss an das obligatorische Shop-Sightseeing und Freak-Dodging stand ein Besuch der Cheesecake Factory auf dem Plan. Penny haben wir dort leider nicht angetroffen, aber dafür Fresh Strawberry, Chocolate Coconut Cream Cheesecake und Chocolate Tuxedo Cream Cheesecake.
Einem kurzen Verdauungssonnenbad am Union Square folgte ein Spaziergang durch Chinatown. Der Stadtteil wurde Anfang der 1850er gegründet und ist der älteste seiner Art in Nordamerika und zugleich die größte chinesische Gemeinde außerhalb Asiens. Das Viertel ist mit seinen Kräuterläden, Tempeln und Pagoden nach wir vor ein eigener Mikrokosmos, hat aber viel von seinem ursprünglichen Charme verloren. Einen kurzen Besuch ist Chinatown aber auf jeden Fall wert. Um unsere hart erarbeiteten Kalorien zumindest teilweise wieder zu verbrennen, ging es zu Fuß die knapp 30 Grad Steigung der Lombard Street in Richtung Hotel hoch, und auf der anderen Seite wieder runter. Ein nettes kleines Workout. Dabei ist die Lombard Street noch nicht einmal die steilste Straße der Stadt. Diese Ehre gebührt der Filbert Street.
Nachdem wir uns im Hotel ein wenig von den Strapazen der Cheesecake Factory und der Besteigung des Mount Lombard erholt hatten, stiegen wir ins Auto und fuhren gegen 18:00 zum Baker Beach. Dieser ca. 800 Meter lange Strand befindet sich im Presidio, das bis 1994 als Militärstützpunkt fungierte wurde und nun für Wohnungen und Gewerbeflächen genutzt wird. Größter gewerbliche Mieter sind übrigens LucasArts, Industrial Light and Magic und Lucasfilm, die 2012 von George Lucas an die Walt Disney Company verkauft wurden. Baker Beach erstreckt sich südlich des Golden Gate Point - an dem die Golden Gate Bridge auf das Festland stößt - bis nach Sea Cliff und bietet ein wirklich atemberaubendes Postkartenszenario der Golden Gate Bridge.
Zu unserer großen Überraschung war an dem Strand nicht viel los, sodass wir auch hier den Anblick wieder relativ ungestört genießen und fixieren konnten. Wirklich kaum zu glauben, dass es noch so etwas wie Geheimtipps gibt, aber Baker Beach kann in der Tag als ein solcher bezeichnet werden. Könnte aber u.U. auch daran gelegen haben, dass am Baker Beach "clothing optional" ist, es sich also auf gut Deutsch um einen Nacktbadestrand handelt. In San Francisco natürlich noch ein wenig pikanter, aber bis auf ein unbekleidetes Exemplar blieben wir zum Glück von weiteren Enthüllungen verschont. Recht amüsant war auch ein Paar-Shooting, dass am Ende im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser fiel. Die tosenden und brausenden Wellen sorgten dafür, dass das Brautkleid samt Auserwählter völlig klatschnass und verdreckt am Strand lagen. Hoffentlich kein schlechtes Omen. Insgesamt war Baker Beach definitiv ein würdiger Abschuss unseres Aufenthalts in Everybody's Favorite City.
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