Dienstag, 7. Juli 2015

Tag 3: There She Goes...!

Boston

So erschallte im 19. Jahrhundert der Ruf des Ausgucks auf einem Walfänger, wenn er einen der maritimen Riesen erspähte. Für den Wal war dies, wie eindrücklich und schonungslos in Herman Melvilles Klassiker 'Moby Dick‘ beschrieben, oft der sichere Tod. In den meisten Regionen dieser Welt ist der Walfang mittlerweile zum Glück sehr umstritten – von unrühmlichen Ausnahmen wie Japan, Südkorea, Island und Norwegen abgesehen – und zahlreiche Organisationen – so u.a. die Sea Shepherd Conservation Society oder der World Wildlife Fund – haben sich (auch) dem Schutz der Wale verschrieben. In den USA gibt es in mehreren US-Staaten eigene Meeresschutzgebiete, die dem Erhalt der maritimen Flora und Fauna dienen und zahlreiche ökologische, kulturelle und wissenschaftliche Programme bieten. 

Eines davon ist das Stellwagen Bank National Marine Sanctuary, dass sich zwischen Cape Cod und Cape Ann befindet, ca. 25 Meilen östlich von Boston. Aufgrund seiner geringen Wassertiefe begünstigt es ein reiches Ökosystem und zieht u.a. Buckel-, Zwerg- und Finnwale an. In Kooperation mit dem New England Aquarium bietet Boston Harbor Cruises Fahrten in dieses Schutzgebiet an. Von Ende Juni bis Anfang September finden diese bis zu acht mal täglich statt und kosten pro Person 49 Dollar. Wir entschieden uns für die zweite Fahrt des Tages und legten um 10:00 mit dem Katamaran in Richtung Cape Cod ab. Nach knapp 1,5 Stunden rasanter Fahrt erreichten wir schließlich unser Ziel und konnten nach etwas geduldigem Warten in der Tat zwei dieser majestätischen Geschöpfe beobachten. Beide Wale, Nile und Northstar, kamen wirklich bis auf mehrere Meter an das Boot heran und boten tolle Gelegenheiten für Schnappschüsse. Ein wirklich beeindruckendes und unvergessliches Erlebnis, das einem die Schönheit und Verletztlichkeit dieser Tiere noch deutlicher vor Augen hält.

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