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Arlington National Cemetery |
Washington
Unser heutiger Weg führte uns zum
Arlington National Cemetery, einem von 139 Nationalfriedhöfen in den Vereinigten Staaten. Unser ursprünglicher Plan war, dafür einen der Hop On/Hop Off Busse der
Washington Big Bus Tours zu nehmen. Allerdings hatten wir hier die Rechnung ohne den (Betriebs-)Wirt gemacht, da es leider nicht möglich war, nur ein Ticket für eine Route auszuwählen. Stattdessen hätten wir für 49 Dollar ein komplettes 24-Stunden-Ticket für alle Routen kaufen müssen, was uns schlicht und ergreifend zu teuer war, da wir das Ticket nur für die Route zum Arlington National Cemetery und zum Pentagon (und zurück) benötigt hätten. Also hieß es wieder Laufen. Kleine Notiz am Rande: Bisher haben wir täglich bereits knapp 20 Kilometer pro Fuß zurüchgelegt - von wegen im Urlaub die Füße hochlegen... So ging es also per pedes über die
Arlington Memorial Bridge und den Potomac River nach Virginia.
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Grab von Joe Louis |
Mit über 260.000 Beisetzungen ist der Nationalfriedhof in Arlington –
nach dem Calverton-Nationalfriedhof in New York – der zweitgrößte
Friedhof der USA. Ingesamt findet man hier Gräber aus allen Epochen und Kriegen - vom US-Amerikanischen Bürgerkrieg bis Afghanistan. Auf dem 1864 errichteten Friedhof wurden bisher drei Staatsbegräbnisse abgehalten: für die US-Präsidenten
William Howard Taft (1930) und
John F. Kennedy (1963), sowie für General
John J. Pershing (1948). Bisher wurden 367 mit der Medal of Honor ausgezeichnete Soldaten auf dem Nationalfriedhof beigesetzt. Neben auch abseits ihrer militärischen Laufbahn bekannten Persönlichkeiten, wie den ehemaligen US-Außenminister und Friedensnobelpreisträger George C. Marshall (cf. Marshallplan), sind auch der frühere Schwergewichts-Boxweltmeister Joe Louis (alias '
The Brown Bomber') und der Erfinder und Unternehmer George Westinghouse in Arlington bestattet. Auch heute noch werden Mitglieder der US-Streitkräfte oder Veteranen auf dem Friedhof bestattet, wenn sie bestimmte Kriterien erfüllen. Und auch wenn das Wetter nicht ganz mitspielte - entweder zu nass oder zu heiß - war der Besuch des Arlington National Cemetery definitiv ein Erlebnis, und regt - insbesondere als Deutscher - durchaus zum Reflektieren und Nachdenken an.
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Pentagon Memorial |
Nächstes Ziel war das
Pentagon, Sitz des US-Verteidigungsministeriums, und mit einer Nutzfläche von ca.610.000 Quadratmetern das
neuntgrößte Bauwerk der Welt. Im Zuge der Anschläge vom 11. September 2001 wurde der westliche Flügel des Pentagon bekannterweise schwer von einer Boeing 757 beschädigt. Bei dem Angriff kamen insgesamt 184 Menschen ums Leben. Zum Jahrestag des Anschlags wurde 2008 eine Gedächtnisstätte für die Opfer eingeweiht, das
Pentagon Memorial. Die184 illuminierten Bänke sind dabei nach dem Geburtsjahr der Opfer angeordnet, und zeigen in gegenläufige Himmelsrichtungen - um sowohl den Opfern des Fluges als auch des Pentagons zu gedenken. Ein wirklich sehr durchdachte und gelungene Gedenkstätte, die zum Anschauen und Nachdenken anregt.
Um unsere geschundenen Körper zu schonen, ging es anschließend mit der Subway zurück nach Downtown Washington. Da Andy und Maria angesichts tropischer Temperaturen genug vom Laufen hatten, kehrten beide in Richtung Hotel zurück, während Daniel und ich beschlossen, dem
National Air and Space Museum - genauer gesagt dem National Mall Musem
- einen Besuch abzustatten.
Daneben gibt es auch noch das Steven F. Udvar-Hazy Center in Virginia, welches aus Platzgründen an einem anderen Standort errichtet wurde. Dieses enthält u.a. eine SR-71 Blackbird, die B-29 Superfortress Enola Gay, und eine Concorde. Aber auch das National Mall Museum kann mit zahlreichen Attraktionen aus der Geschichte der Luft- und Raumfahrt aufwarten, darunter die
Bell X-1, mit der Charles "Chuck" Yeager den ersten bemannten horizontalen Überschallflug absolvierte, die
Lockheed Vega 5B, mit der Amelia Earhart als erste Frau den Atlantik überquerte, sowie der originale
Wright Flyer, mit dem die Gebrüder Wilbur und Orville Wright am 17. Dezember 1903 den ersten erfolgreichen motorisierten Flug in der Geschichte der Luftfahrt realisierten. Daneben gibt es auch zahlreiche andere Ausstellungsstücke und Exponate aus der Raumfahrt, darunter z.B. ein
Apollo 11 Kommandomodul, ein
SpaceShipOne, ein Nachbau des
Hubble Teleskops, und eine
V2. Wer etwas Zeit hat und mal was anderes sehen möchte, für den ist das Museum auf jeden Fall zu empfehlen - insbesondere da der Eintritt frei ist.
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