Dienstag, 21. Juli 2015

Tag 17: Beauty and the Beast

Blick aus dem Central Park
Philadelphia > New York

Ausgeschlafen und gestärkt ging es am späten Morgen zurück zum Ausgangspunkt unserer Reise: New York. Dank erfreulicherweise halbwegs normalen Verkehrs kamen wir nach knapp zwei Stunden an. Aber auch wenn wir durch potentielle Staus oder Baustellen kaum Zeit verloren, so mussten wir zumindest finanziell der Strecke durchaus Tribut zollen - und zwar so ziemlich im wahrsten Sinne des Wortes. Während sich die mautpflichtigen Straßen und Brücken im Westen der USA noch halbwegs in Grenzen halten, sieht es im Osten diesbezüglich umso schlimmer aus. So mussten wir auf dem Weg in den Big Apple mehrfach Straßenmaut entrichten und am Ende nochmal knapp 14 US-Dollar für den Holland Tunnel bezahlen. An dieser Stelle soll daher wärmstens darauf hingewiesen werden, die insgesamt anfallenden Mautgebühren nicht zu unterschätzen. Bei knapp drei Wochen und ca. 4.000 Kilometern kommt da u.U. einiges zusammen. Alternativ kann man zum Teil auch immer auf andere Routen ausweichen, was aber in der Regel natürlich auch mehr Fahrtzeit bedeutet...


Crosstown Traffic
Nachdem wir unser Hotel erreicht, und unser Gepäck ausgeladen hatten, hieß es zunächst Abschied zu nehmen von unserem motorisierten Wegbegleiter. Auch wenn der Kia Sorento unsere Herzen nicht wirklich im Sturm eroberte, und auch die ein oder andere technische Annehmlichkeit (z.B. USB-Adapter) vermissen ließ, so überzeugte er doch auf jeden Fall durch sein Raumangebot und seine Zuverlässigkeit. Wir hatten sowohl vorne als auch hinten mehr als ausreichend Platz, und auch unsere Koffer konnten wir ohne Probleme unterbringen. An dieser Stelle daher auf jeden Fall eine Empfehlung. Da wir jedoch New York ausschließlich zu Fuß und mit öffentlichen Verkehrsmitteln erkunden wollten, benötigten wir die Dienste unseres Auto nicht mehr - und ersparten uns dadurch zudem die z.T. deftigen Parkgebühren. Auch letztere kristallisierten sich im Laufe der Reise nämlich ebenfalls als nicht zu unterschätzender Kostentreiber heraus: insgesamt fielen hierdurch noch zusätzlich knapp 375 US-Dollar an....

Waiting for POTUS...
Erstes Ziel war der Central Park, dessen Südseite von unserem Hotel, dem Warwick, nur knapp fünf Laufminuten entfernt liegt. Dieser berühmte Stadtpark wurde 1873 nach 15 Jahren Bauzeit und nach Plänen von Frederick Law Olmsted und Calvert Vaux fertiggestellt, und erstreckt sich auf einer Länge von knapp 4 Kilometern von der 59th bis zur 110th Street, und einer Breite von rund 850 Metern von der 5th bis zur 8th Street, und hat damit eine Gesamtfläche von ca. 350 Hektar, i.e. ca. 490 Fußballfeldern. Er gilt als grüne Lunge New Yorks und als Herz Manhattans und war während unseres Aufenthalts ein häufiger Anlaufort. Danach ging es querbeet und mehr oder minder ziellos durch die Straßen New Yorks, bis wir plötzlich an eine Absperrung gelangten, die in kürzester Zeit immer größere und umfangreicher Ausmaße annahm. Da uns andere Passanten keine schlüssige Auskunft geben konnten, harrten wir zunächst der Dinge, die da kommen sollten, bis sich das Geheimnis schließlich lüftete: wir hatten einen Stalker... Nicht nur, dass wir bereits in Washington Zeuge der Ankunft Barack Obamas im Weißen Haus werden durften - auch in New York hatten wir vor ihm keine Ruhe. Wie sich herausstellte, war Obama an just diesem Tage Gast in Jon Stewart's 'The Daily Show', und aus diesem Anlass wurde seine Reiseroute durch New York aus Sicherheitsgründen natürlich vollständig abgesperrt. Nach einigen Minuten rauschte dann auch im Affentempo eine stattliche Fahrzeugkolonne an uns vorbei - darunter zwei Versionen des Cadillac One, liebevoll auch als 'The Beast' bezeichnet. Kurz darauf war der Spuk wieder vorbei, und wir konnten unser Glück kaum fassen: die Wahrscheinlichkeit, am Tage eines Lottogewinns vom Blitz getroffen zu werden ist mit Sicherheit größer, als während eines einzigen Road Trips dem US-Präsidenten gleich zweimal zu "begegnen"... Danke, Barack! :-)


In dem Gefühl, dass dieses zufällige Erlebnis nicht mehr getoppt werden konnte, liefen wir Richtung Times Square. An der Kreuzung Broadway und Seventh Avenue gelegen, und nach dem von der New York Times genutzten Gebäude T.S.1 benannt, erstreckt sich dieser von der  West 42nd Street bis zur West 47th Street und bildet das Zentrum des Broadway. Neben ca. 40 Theatern befinden sich hier u.a. zahlreiche Cafes, Souvenir Shops, und Restaurants, sowie die MTV Studios, Sony und Vogue. Bekannt und berühmt ist der Times Square aber natürlich vor allen Dingen für seine unzähligen Leuchtreklamen und Neonschilder. Ebenso bunt wie die Reklame ist das Publikum am Times Square: von Horden an Touristen, über die obligatorischen Andenkenverkäufer bis hin zu leicht unbekleideten Sambatänzerinnen, gibt es hier so ziemlich alles zu sehen. Das kann man mögen, muss man aber nicht unbedingt. Auf jeden Fall ist hier permanent was los. Langweilig wird es einem in New York im Allgemeinen, und am Times Square im Speziellen, eben mit Sicherheit nicht... Danach ging es nochmal Richtung Hudson River, bevor wir über den abendlich illuminierten Times Square wieder den Rückweg ins Hotel antraten. New York ist zwar bekanntlich die Stadt, die niemals schläft - aber angesichts der vielen Eindrücke und Impressionen des ersten Tages brauchten wir erstmal etwas Ruhe und Erholung. Schließlich hatten wir ja noch drei ganze Tage vor uns...

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